Schon bei jungen, gesunden Menschen ergeben die üblichen bekannten Faustformeln zur Berechnung der geeigneten Pulsbereiche beim Herzkreislauftraining öfters falsche Werte.
Ist der zu trainierende Klient älter oder hat er Begleiterkrankungen oder Medikamente, die das natürliche Herzfrequenzverhalten beeinflussen, so ist die Verwendung von berechneten Formeln zur Trainingssteuerung schlicht unsinnig und sogar gefährlich.
In diesen Fällen sollte eine Laktatleistungsdiagnostik durchgeführt werden. Diese gibt gleichzeitig Aufschluss über vorliegende Einschränkungen der Belastbarkeit auf Grund von Herzerkrankungen und lässt Rückschlüsse zu auf die beim Krafttraining zu erwartenden Blutdruckanstiege. Mit Hilfe der Laktatdiagnostik kann auch die individuell sehr unterschiedliche Fettverbrennungs-Pulszone ganz genau bestimmt werden. Wird bei zu hohen Laktatwerten (Übersäuerung) trainiert, kommt nämlich die Fettverbrennung zum Erliegen und die Mitochondrien werden zerstört. Da die Mitochondrien für die Fett- und Zuckerverbrennung zuständig sind und im Alterungsprozess immer weniger werden, macht ein zu intensives Ausdauertraining buchstäblich schneller alt und krank. Ab dem 60. Lebensjahr lassen sich die erwähnten Faustformeln überhaupt nicht mehr verwenden.
An Hand Hunderter von Laktatuntersuchungen von Fitness-Sportlern in unserer Praxis konnten wir jedoch feststellen, dass sogar bei 20 bis 30 jährigen die Spannbreite bei bis zu 60 Schlägen (!)
pro Minute lag.
In diesen Fällen wird durch die wohl wesentlich genetisch festgelegte Abweichung von der Faustformel entweder enttäuschend wenig Trainingseffekt oder rasch eine Gesundheitsgefährdung durch Überlastung bewirkt.
Wir empfehlen daher in bestimmten Fällen die genaue und individuelle Bestimmung der Trainingsherzfrequenzen mittels einer Laktatleistungsdiagnostik.
Diese wird mit Hilfe einer dreiminütigen Stufenbelastung z.B auf dem Fahrradergometer durchgeführt. Dabei werden neben der Puls,- Blutdruck-und EKG-Aufzeichnung auch die Milchsäurewerte (Laktat) aus dem Fingerbeerenblut bestimmt.


Wem kann eine Laktatleistungsdiagnostik besonders empfohlen werden?
-Trainierenden, die ihre Fettverbrennungszone zur Gewichtsregulierung genau kennen wollen
-Leistungssportlern, die ihre IANS (individuelle, anaerobe Schwelle) wissen müssen
-Trainierenden, die bei den nach Faustformel berechneten Trainingsherzfrequenzen subjektiv eine Unter-oder Überforderung verspüren
-Fitness-Sportlern, die seit längerer Zeit regelmäßig trainieren und mit dem Trainingserfolg unzufrieden sind
-Personen mit unklaren Ruhepulserhöhungen, überschießendem oder mangelhaftem Pulsanstieg bei Belastung, z.B. auch bei Betablocker-Therapie
-Menschen mit Erkrankungen des Herz-/Kreislaufsystems und der Lunge oder mit anderen Einschränkungen und Risikofaktoren
-Indoor Cycling-Teilnehmern
-Trainierenden, die unter Müdigkeit und Infektanfälligkeit leiden ( V.a. Übertrainingszustand )